Tae Bo

Im Jahr 1998 wurde von Michael Storck (1. Dan Taekwondo), im Turnverein ein Selbstverteidigungskurs für Frauen angeboten, welcher im Jahr 2000 seine Fortsetzung finden sollte. Da zwischenzeitlich von dem Karateweltmeister Billy Blanks, eine neue Sportart entwickelt wurde, die sich Taebo nennt und aus Elementen des Taekwondo und Boxen zusammensetzt, wurde mit den Frauen eine solche Schnupperstunde vereinbart. Die Begeisterung war so groß, dass im September 2000 ein solcher Kurs gefordert wurde.

Die anwesenden Frauen waren so gut drauf, dass sie ihren Männern zu Hause davon erzählten. Leicht belächelt und als Frauengehoppse abgetan, wurden schnell Rufe nach einer weiteren Stunde in der Woche laut, bei der auch Männer anwesend sein durften/sollten. Im November 2000 wurde dann die zweite Stunde mit Männern eingeführt. Beeindruckt von der Leistung ihrer Frauen wollten die Männer natürlich nicht nachstehen. Es kamen immer mehr Besucher zur Stunde, die sich im Laufe der Zeit zu Sportskanonen mauserten. Das weibliche und das männliche Geschlecht lernten mit der Zeit miteinander umzugehen und so konnten wir das Training im September 2002 endlich auf eine gemeinsame Stunde bringen. Bis dahin hatten die Frauen nämlich auf ihre geschlechtsspezifische Stunde gepocht.

Im September 2002 wurde die Taebo-Stunde dann auch fester Bestandteil des Trainingsangebotes innerhalb des Turnvereins. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten wir auch den Dienstag als festen Tag erhaschen und später – Dank der Hausfrauen – auch noch eine tolle Trainingszeit (20.00 – 21.30 Uhr) bekommen.

Taebo ist eine Sportart, die sich aus Elementen des Kampfsports und des Aerobic entwickelt hat. Im Gegensatz zum richtigen Kampfsport boxt man hier aber nicht gegen Gegner, sondern nur gegen den inneren Schweinehund. Dies macht es möglich, dass sowohl Einsteiger, als auch Anfänger und Vollprofis in gleichem Maße von einer Stunde profitieren können, denn jeder kann die entsprechende Belastung seinem momentanen Leistungsgrad selbst anpassen.

Die typische Tea Bo Stunde ist gegliedert in eine Aufwärmphase mit leichten Schlägen und halbhohen Tritten. Im Anschluss daran folgt die Eingewöhnungsphase für höhere Tritte und schließlich das Vollprogramm mit Choreografien diverser Kampftechniken verpackt mit fetziger Musik. Jede Übung kann bis zur Erschöpfung führen, muss es aber nicht. Wie bereits erwähnt, kann dies jeder Teilnehmer für sich selbst bestimmen. Im Anschluss an jede Übung erfolgt eine kurze aktive Pause mit leichten Sprüngen.

Das Tae Bo Training ähnelt also dem so genannte Intervalltraining, in dem einzelne Phasen der hohen Belastung mit aktiven Pausen gekoppelt werden. Der Körper kann auf diese Art stark ausgereizt werden, ohne bis zur völligen Erschöpfung zu gehen.

Im Anschluss an das Vollprogramm erfolgt ein Muskeltraining der Bauch- und Rückenmuskulatur. Schonende Übungen stärken die Stützfunktion des Muskelkorsetts im vorderen und, durch den Alltag stark strapazierten, hinteren Bereich.

Tae Bo lässt sich von jedermann, auch ohne Vorkenntnisse leicht lernen, denn die verschiedenen Ausführungen und Choreografien ähneln sich stark. Mit der Zeit kommt die Übung, mit der Übung kommt die Begeisterung und mit der Begeisterung kommt die Leidenschaft am Training.