Chronik 1910-1933

Die geschichtliche Entwicklung des Vereins kann in den Anfangsjahren kaum noch nachvollzogen werden. Protokollbücher oder andere Aufzeichnungen über die eigentliche Gründung sind leider keine vorhanden. Um den Verlust weiterer Informationen zu vermeiden, sollen nachstehende Daten und Fakten den nachfolgenden Generationen einen Blick in die Vereinsgeschichte ermöglichen. Die Aufzeichnungen sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

1910

Am 01. April wird die „Turngesellschaft Frankenstein“ gegründet.

1. Vorstand bis 1911 ist Wilhelm Grasmück.

CassabuchAls Beleg für das Bestehen der Turngesellschaft können Eintragungen in der ältesten schriftlichen Überlieferung, dem „Cassa – Buch“, herangezogen werden. Ab März sind die Einnahmen der aktiven und passiven Monatsbeiträge sowie der Zöglingsbeiträge aufgezeichnet.

Ein wichtiger Beleg für das Gründungsjahr ist auch die Vereinsfahne, denn dort ist das Jahr 1910 eingestickt. Hinweise finden wir ebenfalls in einem Schreiben vom Königlich Bayerischen Bezirksamt Kaiserslautern an das Bürgermeisteramt Frankenstein vom 20. August: „Die Erteilung von Turnunterricht an sonntagsschulpflichtige Kinder seitens eines Mitgliedes des dortigen Turnvereins darf nicht in den Abendstunden und nicht in einem Wirtshaus stattfinden. Werktagsschulpflichtige Kinder dürfen am Unterricht nicht teilnehmen“.

1915

Der Verein muss infolge Einberufung seiner Turner zum Militär den Turnbetrieb einstellen.

1920

Das nach dem 1. Weltkrieg von der französischen Besatzungsbehörde verhängte Turnverbot wird aufgehoben.

1924

Festzug 1924Am 22. November wird mit Klein’s Kunststickerei und Fahnenfabrik Kaiserslautern ein Liefervertrag über die Anfertigung einer Standarte zum Preis von 380,- Mark mit Zubehör abgeschlossen.

Beim Festzug zur Einweihung des Denkmals für die Toten des ersten Weltkrieges am 20. Juli nehmen die Turner in großer Anzahl teil.

1925

Nach einstimmigem Beschluss der Generalversammlung führt der Verein ab Januar den Namen „Freie Turnerschaft e.V. Frankenstein“. Ein Stempel im vorgenannten „Cassa – Buch“ bestätigt die Angaben.

Standartenweihe 1925Am 10. Mai erfolgt auf dem Sportplatz Köpfchen mit einem großen Volksfest die Standartenweihe.

1926

Infolge Fehlens eines eigenen Turnraumes wird das Baugelände zur Errichtung einer Turnhalle von der Familie Debold erworben.

1927

Mit dem Bau der Turnhalle wird begonnen.

1930

Turnerriege vor der neuen Turnhalle

Turnerriege 1930Von links nach rechts
Laubscher Jakob, Brenner Lisa, Kilz Johanna, Willersinn Elsbeth, Gibout Celeste, Grasmück Liesel, Koppenhöfer Ludwig, Grasmück Erwin, Koppenhöfer Kurt, Nabinger Philipp, Koppenhöfer Erwin, Koppenhöfer Arnold, Mayer Franz, Nabinger Gerda, Nabinger Arnold, Kuhl Erna, Wagner Lilli, Prinz Alfred, Dinges Heiner, Brenner Eugen, Nabinger Reinhard, Nabinger Peter, Hofmann Hans, Grasmück Wilhelm, Nabinger Jakob, Haag Rosa, Mannweiler Emma, Koppenhöfer Amalie, Koppenhöfer Karl
Daneben: Koppenhöfer Babette

1933

Die Machtergreifung durch Hitler bringt das Verbot der „Freien Turnerschaft“, die Beschlagnahmung der Turnhalle sowie die Wegnahme der Turngeräte. Nach einem Beschluss des Bezirksamtes wird das gesamte Vermögen des Vereins als volks- und staatsfeindliches Eigentum zugunsten des bayrischen Staates eingezogen. Der Turnbetrieb ist somit erloschen.

Chronik 1949-1970 →